Die Fadenzahl (TC) von Daunendecken verstehen: Worauf es wirklich ankommt

Nahaufnahme eines weichen, hochwertigen Daunenbettbezugsstoffs mit feiner Textur.

Beim Kauf einer Daunendecke wird Ihnen häufig der Begriff „TC“ (Fadenzahl) begegnen. Die Fadenzahl ist zwar ein wichtiger Indikator für die Stoffqualität, aber nicht der einzige Faktor, der den Komfort und die Leistung Ihrer Bettdecke bestimmt. In diesem Artikel sehen wir uns genauer an, was die Fadenzahl wirklich bedeutet, wie sie mit Weichheit und Atmungsaktivität zusammenhängt und welche wichtigen Faktoren wie Garnqualität, Lagenzahl und Webart eine Rolle spielen.

Was ist Thread Count (TC)?

Die Fadenzahl gibt die Anzahl der Fäden an, die in einem Quadratzoll Stoff miteinander verwebt sind, einschließlich der Längs- (Kette) und Querfäden (Schuss). Eine höhere Fadenzahl bedeutet im Allgemeinen einen dichteren Stoff, ist aber nur ein Teil des Puzzles.

Diagramm zur Berechnung der Fadenzahl (TC) von Kettfäden und Schussfäden in einem Quadratzoll Stoff

Die Wahrheit über Fadenzahl und Weichheit

Viele glauben, eine höhere Fadenzahl bedeute immer einen weicheren, hochwertigeren Stoff. Zwar können sich Stoffe mit höherer Fadenzahl weicher anfühlen, aber das ist keine absolute Regel. Die tatsächliche Weichheit und der Luxus eines Bettbezugs oder einer Bettdecke hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Garnqualität: Stoffe aus langstapeliger Baumwolle (wie ägyptischer oder Pima-Baumwolle) sind von Natur aus weicher, fester und haltbarer – selbst bei mittlerer Fadenzahl.
  • Lagen (einfache vs. mehrfädige Garne): Manche Hersteller verwenden mehrere dünnere, minderwertigere Garne, die miteinander verzwirnt sind (mehrfädig), um die Fadendichte künstlich zu erhöhen. Beispielsweise kann ein zweifädiges Garn mit 300 TC als 600 TC vermarktet werden, garantiert aber keine bessere Qualität oder Weichheit. Mehrfädige Stoffe können sich im Vergleich zu hochwertigen einfädigen Stoffen sogar schwerer, rauer und weniger atmungsaktiv anfühlen.
  • Art der Bindung: Auch die Webart des Stoffes beeinflusst seine Haptik und Leistung.

Kernpunkt: Die Fadenzahl ist nur ein Indikator für Weichheit – Garnqualität, Fäden und Webart sind ebenso wichtig. Hochwertige, einfädige, langstapelige Baumwolle kann sich selbst bei mittlerer Fadenzahl luxuriös weich anfühlen.

Geteiltes Bild, das eine hohe 1000 TC-Zahl mit einer Nahaufnahme eines weichen, hochwertigen Bettdeckenstoffs kontrastiert

Ply verstehen: Lassen Sie sich nicht von hohen Zahlen täuschen

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie extrem hohe Fadenzahlen (400+) sehen. Manchmal werden diese durch die Verwendung von mehrfädigen Garnen erreicht, die die Fadenzahl erhöhen, ohne die Qualität des Stoffes wirklich zu verbessern. Achten Sie immer darauf, ob der Stoff einfädig oder mehrfädig ist – einfädig gilt im Allgemeinen als weicher, haltbarer und atmungsaktiver.


Atmungsaktivität: Warum „mehr“ nicht immer „besser“ ist

Während Stoffe mit höherer TC-Zahl dichter sind und Daunen besser aufnehmen können, kann eine zu hohe Fadenzahl (insbesondere bei mehrlagigen Garnen oder dicht gewebtem Satingewebe) die Luftzirkulation beeinträchtigen. Das bedeutet, dass der Stoff Wärme und Feuchtigkeit einschließen kann, wodurch sich die Bettdecke für manche Schläfer stickig oder zu warm anfühlt.

Hochwertige einlagige Baumwollstoffe im Bereich von 400–600 TC (insbesondere in Satinbindung) bieten jedoch dennoch sowohl Weichheit als auch ausreichende Atmungsaktivität. Der Schlüssel liegt in der Balance zwischen Dichte und Luftzirkulation für optimalen Komfort.

Diagramm mit Atmungsaktivitätspfeilen, die zeigen, dass Luft problemlos durch gut strukturierten Bettdeckenstoff strömen kann, während sie durch zu dichten Stoff blockiert wird.

Die Bedeutung der Webart: Perkal vs. Satin

Die Webart des Stoffes spielt eine bedeutende Rolle für seine Haptik und Leistung, manchmal sogar mehr als die Fadenzahl:

  • Perkal-Webart: Eine einfache „Eins-über-eins-unter“-Webart ergibt ein frisches, mattes Finish. Perkal ist kühl, leicht und hoch atmungsaktiv.
  • Satingewebe: Eine Webart mit drei oder vier Über- und einer Unterbindung erzeugt eine glatte, glänzende und seidigere Oberfläche. Satin ist weicher und wärmer, hat im Vergleich zu Perkal etwas mehr Gewicht und ist weniger atmungsaktiv.

Tipp: Selbst bei gleicher Fadenzahl fühlen sich Perkal und Satin unterschiedlich an und bieten unterschiedliche Eigenschaften. Wählen Sie die Webart nach Ihren persönlichen Vorlieben für Haptik und Wärme.


Die richtige Fadenzahl wählen: Der Wert der Mäßigung

Für die meisten Menschen ist eine Fadenzahl zwischen 250 und 500– kombiniert mit hochwertiger, einlagiger, langstapeliger Baumwolle und einer geeigneten Webart – ist der Sweet Spot. Diese Serie bietet ein hervorragendes Gleichgewicht aus Weichheit, Haltbarkeit, Atmungsaktivität und Daunendichtigkeit.

Zu hohe Fadenzahlen (insbesondere solche über 600 TC) sind oft unnötig und können den Komfort durch verringerte Atmungsaktivität sogar beeinträchtigen. Konzentrieren Sie sich auf Qualität statt Quantität: Hochwertige Materialien und Konstruktion sind wichtiger als nur eine hohe TC-Zahl.


Abschließende Überlegungen

  • Die Fadenzahl ist wichtig, aber nicht alles. Garnqualität, Lagenzahl und Webart sind für Komfort und Leistung gleichermaßen entscheidend.
  • Hüten Sie sich vor überhöhten TC-Zahlen. Mehrlagige Garne können den TC künstlich erhöhen, ohne die Qualität zu verbessern.
  • Wählen Sie ein mittelmäßiges, hochwertiges TC. Für die meisten ist 250–500 TC mit einlagiger, langstapeliger Baumwolle und Ihrer bevorzugten Webart (Perkal für Frische und Kühle, Satin für Seidigkeit und Wärme) ideal.
  • Jagen Sie nicht dem höchsten TC hinterher. Ein gut verarbeiteter Bettbezug mit mäßigem TC-Wert übertrifft fast immer ein Produkt mit ultrahohem TC-Wert, das aus Materialien minderer Qualität hergestellt wurde.

Wenn Sie diese Faktoren verstehen, können Sie bei der Auswahl Ihres nächsten Daunendecke.

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